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Ein N24-Reporter befragt den Präsidenten des Zentralverbandes der Augenoptiker und Optometristen zur Kurzsichtigkeit bei Kindern
ZVA-Präsident Thomas Truckenbrod im Interview mit N24

N24 hakt nach: Werden Kinder immer kurzsichtiger?

In Asien steigt die Zahl der Kurzsichtigen derzeit in einem noch nie dagewesenen Ausmaß an, in vielen Ländern sind bereits bis zu 90 Prozent der Teenager und jungen Erwachsenen kurzsichtig. Droht in Deutschland eine ähnliche Entwicklung?

Um dieser Frage nachzugehen, analysierte Dr. Wolfgang Wesemann, ehemaliger Leiter der Höheren Fachschule für Augenoptik Köln, im Auftrag der Stiftung Forschungsgemeinschaft Deutscher Augenoptiker die Fehlsichtigkeit von über 500.000 Brillenträgern im Alter von 1 bis 45 Jahren. Unter anderem zeigt seine Untersuchung, dass sich die durchschnittliche Kurzsichtigkeit bei Kindern seit Anfang des Jahrtausends erheblich verstärkt hat. So waren zwölfjährige Kinder im Jahr 2012 durchschnittlich um fast 1,5 Dioptrien kurzsichtiger als zwölfjährige Kinder im Jahr 2002.
Für N24 Grund genug, genauer nachzufragen. 
Sehentfernung bei Smartphones ist unnatürlich 
Am Rande der Mitgliederversammlung des Zentralverbandes der Augenoptiker und Optometristen (ZVA) am 12./13. März in Neuss sprachen sie mit ZVA-Präsident Thomas Truckenbrod und fragten nach einem Zusammenhang zwischen der zunehmenden Kurzsichtigkeit und dem vermehrten Umgang der Kinder mit Smartphones.
„Zu vermuten ist, dass die ständige Fokussierung auf die Nähe die Kurzsichtigkeit beeinflusst“, erklärte Truckenbrod. Die Entfernung, in der Smartphones üblicherweise gehalten werden, sei unnatürlich gering und bedeute für die Augen der Kinder etwas ganz andere Arbeit als wenn diese im Freien spielen und ihren Blick in die Ferne schweifen lassen.
Der Beitrag mit Thomas Truckenbrod lief am Montag, den 14. März in den Kabel 1 News und ist darüber hinaus auf N24.de zu sehen – sowie natürlich bei 1xo:
Grundsätzlich kann eine Kurzsichtigkeit von Augenoptikern problemlos mit einer Brille korrigiert werden, auch bei Kindern. Augenoptiker passen die Fassung optimal auf die Gesichtsform und die Bedürfnisse des Kindes an. Hier ist insbesondere die richtige Materialwahl entscheidend. 
Die richtige Wahl der Kinderbrille
Eine Kinderbrille muss viel aushalten, darf aber nicht stören und auch kein Verletzungsrisiko darstellen. Kunststoffgläser sind dabei die erste Wahl. Sie sind leicht, vermindern die Bruchgefahr und schützen so die Kinderaugen.
Wichtig: Mangelndes Sehvermögen ist nicht selten Ursache für schlechte Leistungen in der Schule. Eine unkorrigierte Sehschwäche kann Unkonzentriertheit, müde Augen oder Kopfschmerzen auslösen. Doch spielt das Sehen auch für die gesamte körperliche und motorische Entwicklung eine maßgebliche Rolle. Deshalb sollten Eltern mit ihren Kindern regelmäßig einen ausführlichen Sehtest wahrnehmen, um deren Augen prüfen zu lassen.
16.03.2016