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Eine neuartige Kontaktlinse kann bei der Glaukom-Therapie helfen. (Bild: ZVA / Skamper)

Grüner Star: Kontaktlinse soll Augeninnendruck überwachen

Das Glaukom, im Volksmund auch als "Grüner Star" bezeichnet, gilt als die zweithäufigste Erblindungsursache beim Menschen. Bedingt ist die Erkrankung in den meisten Fällen durch einen erhöhten Augeninnendruck, der den Sehnerv „abdrückt“ und ihn dauerhaft schädigt. Gesichtsfeldausfälle sind die Folge.

Doch eine Risikoabschätzung gestaltet sich mitunter schwierig, da der Augeninnendruck im Tagesverlauf gewissen Schwankungen unterliegt. Eine Hightech-Kontaktlinse soll das Problem nun lösen.
Entwickelt wurde das System von dem Lausanner Unternehmen Sensimed bereits vor einigen Jahren. Es besteht aus einer handelsüblichen Kontaktlinse, in die ein kreisförmiger Dehnungsmessstreifen, eine Antenne und ein Mikroprozessor integriert sind. Diese Messtechnik erfasst kleinste Veränderungen der Augenwölbung und lässt damit Rückschlüsse auf den Augeninnendruck zu. Die Messdaten werden an eine externe Antenne gefunkt, die in Augennähe auf die Haut geklebt ist und wiederum mit einem Empfänger in Verbindung steht, der per Bluetooth mit einem Computer verbunden werden kann. Die Auswertung der Daten soll eine bessere medikamentöse Behandlung von Glaukom-Patienten ermöglichen.
Die US-amerikanische Zulassungsbehörde FDA (US Food and Drug Administration) hat die Kontaktlinse nun für den amerikanischen Markt zugelassen. Sie soll für Personen ab 22 Jahren geeignet sein und rund um die Uhr getragen werden können. Unklar ist noch, ob und wann Sensimed mit der Linse in Massenproduktion gehen wird. Seitens der FDA steht diesem Schritt nun jedenfalls nichts mehr im Weg.
Weitere Informationen zum Grünen Star (Glaukom) erhalten Sie auf der Website www.optometrist.de
21.03.2016