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Bei Farbenblindheit oder -schwäche ist die Welt weniger bunt. (Foto: fotolia @ Jamrooferpix)

Bin ich farbenblind?

Da es eher selten vorkommt, dass Farbenblinde sich zwischen dem roten oder dem grünen Draht einer Bombe entscheiden müssen, um diese zu entschärfen, und man bei Ampeln „schummeln“ kann, indem man auf die Anordnung der Lichter achtet, dauert es meist einige Jahre bis der Verdacht aufkommt, dass eine Farbsinnstörung vorliegt. Für Menschen mit einer angeborenen Grün-Schwäche ist es „normal“, das Blatt eines Baumes als grün zu bezeichnen, obwohl es als grau wahrgenommen wird.

Was ist eine Farbsinnstörung? 

Das Farbsehen ist die Fähigkeit des visuellen Systems unterschiedlich auf Lichtreize zu reagieren, die sich zwar in der Helligkeit gleichen, aber hinsichtlich ihrer Wellenlänge unterscheiden. Zuständig für das Farbsehen sind die so genannten Zapfen der Netzhaut, während die Stäbchen für das Dämmerungssehen zuständig und praktisch farbenblind sind. Dies wird in der der Kindersendung "Wissen macht ah" anschaulich erklärt.

Die verschiedenen Arten von Farbsinnstörungen 

Grundsätzlich gibt es viele unterschiedliche Arten von Farbsinnstörungen. Einige Betroffene können nur hell und dunkel unterscheiden. Sie sehen die Welt also in Grautönen. Andere können zwei bestimmte Farben nicht auseinanderhalten (z.B. Rot-Grün-Schwäche). Menschen mit einer Farbenschwachsichtigkeit können manche Farben weniger gut erkennen als andere (z.B. Grünschwäche), wiederum andere sehen nur eine Farbe in unterschiedlichen Helligkeiten. Ebenso können Farbsinnstörungen unterschiedlich stark ausgeprägt sein. 

Ursachen von Farbsinnstörungen

Über 8 Prozent der Männer und nur 0,4 Prozent aller Frauen haben eine angeborene Farbsinnstörung, diese werden geschlechtsgebunden vererbt. Hier ist generell keine Therapie möglich. Viel seltener ist eine Farbsinnstörung die Folge einer Augenkrankheit. Während angeborene Farbsinnstörungen normalerweise immer beiden Augen betreffen, können sich erworbene Farbsinnstörungen auch an nur einem Auge äußern und zusätzlich mit einer Verschlechterung der Sehschärfe oder Gesichtsfeldausfällen einhergehen. Der Augenarzt wird die Ursache der Erkrankung abklären und sie gegebenenfalls behandeln. 

Erkennen von Farbsinnstörungen 

Bei einer allgemeinen Augenprüfung kann der Augenoptiker oder Optometrist mit diversen Tests Auffälligkeiten erkennen, die auf eine Augenkrankheit hindeuten können, er kann die Sehschärfe bestimmen, um eine Brille oder Kontaktlinsen anzupassen, das Dämmerungssehen, das Kontrastsehen und die Blendempfindlichkeit testen. Ebenso kann er mit speziellen Geräten (Anomaloskop) und Sehtafeln (Ishihara-Tafeln) direkt das Farbsehen testen und die jeweilige Farbsinnstörung feststellen. 

Kann Farbschwäche geheilt werden? 

Die meisten Farbsinnstörungen sind vererbt und somit angeboren, am häufigsten tritt hierbei die oben beschriebene Rot-Grün-Schwäche auf. Eine angeborene Farbsinnstörung kann generell weder von einem Augenarzt geheilt noch von einem Augenoptiker korrigiert oder ausgeglichen werden.  
Bei einer Farbsinnstörung auf Grund einer Augenkrankheit kann der Augenarzt höchstens die Ursache der Krankheit behandeln

Gibt es Hilfsmittel für Farbenblinde? 

Ja, es gibt elektronische Farberkennungsgeräte, die den Betroffenen „sagen“, um welche Farbe es sich handelt. Inwieweit diese Information jemandem weiterhilft, der nie eine Farbe gesehen hat und gar nicht weiß, was er sich unter „Rot“ vorstellen soll, muss allerdings individuell entschieden werden. 

Testen Sie Ihr Farbensehen 

Hier können Sie einen Online-Farbsehtest absolvieren. Der Test ersetzt zwar keinesfalls die ausführliche Augenprüfung beim Innungsaugenoptiker vor Ort, aber er kann Ihnen einen ersten Eindruck über Ihre Farbsehfähigkeit vermitteln.