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Mehr als zwei Gläser in einer Fassung
Eine Brille besteht aus mehr als zwei Gläsern in einer Fassung. Die wohl wichtigste Zutat ist die Kompetenz des Augenoptikers. Ohne dessen Dienstleistung kann keine perfekte Brille entstehen. Geschieht dies doch, ist das ein Produkt des Zufalls, nicht aber des soliden Handwerks.
Brillen online kaufen – geht das also überhaupt?
Ein optimales Sehergebnis kann nicht ohne direkten Kundenkontakt erzielt werden. Bislang gibt es keinen Computer, der eine anatomische Brillenanpassung oder eine Augenprüfung vornehmen kann – um nur zwei der vielen optometrischen Dienstleistungen zu nennen, die Augenoptiker für ihre Kunden erbringen.
Online-Brillenhändler umgehen Verbraucherschutzrichtlinien
Viele Online-Anbieter von Brillen lassen die Vorgaben der Handwerksordnung und des Medizinproduktegesetzes bewusst außer Acht, um Kosten zu senken und ihre Waren zu Discount-Preisen zu vertreiben. Doch existieren Handwerksordnungen und Medizinproduktegesetze aus einem einzigen Grund: sie sollen den Verbraucher vor mangelhaft gefertigten Produkten schützen, so auch vor minderwertigen Brillen, die die Gesundheit gefährden können.
Nach der deutschen Handwerksordnung müssen alle wesentlichen Tätigkeiten eines zulassungspflichtigen Handwerkes (wie es die Augenoptik ist) von einem Handwerksmeister beziehungsweise unter dessen Aufsicht erbracht werden. Diese Vorgabe wird von Internethändlern häufig umgangen, da die Brillen zum Beispiel komplett in Fernost gefertigt werden.
Bei „Internet-Brillen“ fehlen relevante Messparameter
Aus Gründen der Praktikabilität und um den Bestellvorgang möglichst einfach zu gestalten, werden zudem von den Internethändlern beim Kunden zu wenige Daten abgefragt, um die fachgerechte Herstellung einer Korrektionsbrille zu garantieren. Bei der Brillenherstellung geht es um Millimeter, auch bereits bei der Ermittlung der relevanten Parameter für die korrekte Zentrierung der Gläser vor den Augen. Hier kann der Verbraucher als Laie auch unter Anleitung keine korrekten Messungen an sich selbst vornehmen.
Ebenso berücksichtigt derzeit kein Online-Brillenhändler die Einschleifhöhe von Brillengläsern, den Hornhautscheitelabstand oder die Fassungsvorneigung – alles relevante Parameter, die zwingend notwendig sind und vom Augenoptiker im Geschäft ermittelt werden, um eine mangelfreie und optimale Korrektionsbrille anfertigen zu können.